Radierungen
Das bloße Sein des Objektes steht am Anfang. Doch schnell werden Gegenstände lebendig, betrachtet man sie etwas genauer. So erzählt ein jeder Gegenstand seine Geschichte und die Wirklichkeit verschmilzt schnell mit den Assoziationen des Betrachters.
Diesen prozesshaften Weg, ausgehend von einer engen Objekt-Subjekt-Beziehung hin zu einer freieren Interpretation von Wirklichkeit, sehe ich in der Technik des Tiefdrucks widergespiegelt. Denn gerade diese Technik ermöglicht es von Abzug zu Abzug, von Zustand zu Zustand die Platte immer weiter zu verändern oder auch in ihrer Komposition neu zu gestalten. So liegt der Radierung vor allem das Zeichnerische als Mittel zur Interpretation zu Grunde, bei der die Aussagekraft auf schwarz-weißen Linien liegt, so wie der Möglichkeit durch Schattierungen Licht und Räume zu schaffen.
Die Motivwahl meiner Radierungen entstand während eines Aufenthaltes an der bretonischen Küste, bei Streifgängen durch die Natur und beim Sammeln von vom Meer herangespülten Fundstücken. Bildbestimmend wurden für mich Naturformen, die ich jedoch nicht naturgetreu nachzubilden versuchte. Vielmehr waren sie für mich Auslöser meiner eigenen Sicht – und Erlebnisweise. So liegt das Hauptaugenmerk meiner Radierungen auf der Darstellung von vergänglichen Gegenständen aus der Natur, die schon verschiedenste Verwandlungsprozesse durchlaufen haben.
